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  • Anja Engber

Selbstfürsorge-Tipps für Eltern

Der Alltag mit Kindern ist nicht immer leicht, besonders jetzt im Lockdown wird für viele Eltern die Herausforderung sogar noch größer. Egal ob du gerade ein Baby zu versorgen hast, ein Kleinkind bespaßen darfst oder ein Schulkind beim Homeschooling und der Freizeitgestaltung unterstützen solls. Jede Altersstufe ist auf ihre ganz besondere Art und Weise schön aber eben auch speziell und nicht immer ein Zuckerschlecken.

Da sind die eigenen Nerven nicht immer die Besten und du tapst wahrscheinlich viel schneller in die Meckerfalle als dir lieb ist. Kleinigkeiten bringen dich schon auf die Palme. Vielleicht bist du auch dauermüde oder hast viel öfters Infekte als früher. Du fragst dich wahrscheinlich, was ist denn eigentlich nur los mit mir?

Bestimmt hast du dir in letzten Wochen kaum Pausen gegönnt, viel zu wenig geschlafen und nicht nach deinen Bedürfnissen geschaut. Eigentlich wäre jetzt mal eine Woche Wellnessurlaub angesagt. Was wahrscheinlich eher unrealistisch ist. Oder machst du regelmäßig Urlaub nur für dich?

Aber darum geht es bei Selbstfürsorge ja auch gar nicht.


Was Selbstfürsorge für mich bedeutet

Bei Selbstfürsorge geht nicht darum in den Urlaub zu fahren und dann noch ein paar Tage von der Ruhe zu zerren. Der Alltag hat uns erfahrungsgemäß schneller wieder am Schlafittchen als uns lieb ist.

Es geht darum dir kleine Glücksmomente/ Auszeiten im Alltag zu erschaffen, damit du gar kein Wellnessurlaub mehr benötigst. Falls sich dann doch die Möglichkeit zum Wegfahren ergibt, dann darfst du natürlich zugreifen und genießen.



Selbstfürsorge bedeutet, sich um sich selbst zu sorgen, dir gegenüber fürsorglich zu sein. So liebevoll wie du mit anderen Menschen umgehst die dir am Herzen liegen, solltest du auch mit dir umgehen. Denn wenn du dich nicht um dich selber kümmerst, wird es auch kein anderer tun! Versuche im Alltag immer mal kurz innezuhalten und in dich hineinlauschen.

  • Wie geht es mir?

  • Wie fühlst ich mich?

  • Was brauchst ich gerade?

Dein Körper wird dir nach ein wenig Übung, Signale senden und dir zeigen was du brauchst. Lerne dein Bedürfnisse, deine Gefühle, deine Energie und auch deine Stärken kennen. Sei achtsam mit dir, wenn es dir z.B körperlich, seelisch oder mental zu viel wird. Traue dich, das zu kommunizieren und für dich zu sorgen.

Hier ein paar Tipps für dich, die nicht viel Zeit in Anspruch nehmen.

  1. Atmen, eine unterschätze Möglichkeit sich schnell zu entspannen. Nimm einfach ein paar bewusste und tiefe Atemzüge.

  2. Fokussiere dich nur auf deine Atmung, bis du spürst das du ruhiger wirst. Falls es dir schwer fällt dich zu konzentrieren, dann kannst du auch 4 Sekunden einatmen und 8 Sekunden ausatmen.

  3. Mache dir einen Kaffee oder Tee und nimm dir bewusst Zeit diesen zu trinken. Eine Minipause für dich, das kann schon viel bewirken. Dafür unbedingt dein Handy weglegen.

  4. Gehe eine Runde spazieren, wenn möglich ohne Kinder. Ist das nicht möglich, trotzdem auch mit deinen Kids rausgehen. Für alle ist frische Luft und ein Ortswechsel eine Wohltat und kann Wunder bewirken.

  5. Entspannte und schöne Alltagserlebnisse mit deinen Kindern, können zum Wohlbefinden beitragen. Ab und zu, den Haushalt Haushalt sein lassen und sich spontane Familienauszeiten gönnen.

  6. Lese, tanze, meditiere, mache Yoga ( gerne bei mir), male...

  7. Mache ein Mittagsschlaf. Ich habe das nie gemacht, als meine Kinder noch klein waren. Das würde ich jetzt definitiv anders machen. Oder einfach früh schlafen gehen.

  8. Hilfe annehmen oder danach fragen

  9. Perfektionismus unbedingt in den Urlaub schicken und Leichtigkeit einladen. Einer meiner Lieblingsätze, seit meiner Yogaausbildung "Es darf leicht gehen!" Mit diesem Satz habe ich schon so einige Situationen für mich entspannt.

  10. Ein Gespräch mit einer lieben Freundin

  11. Nimm ein heißes Bad, zünde Kerzen an und mache dir schöne Musik an.

  12. Regelmäßige Offline Zeiten gönnen.

  13. Dankbarkeit einladen. Stelle dir abends die Frage für welche 3-5 Sachen bist du heute dankbar?


Wie kannst du die Tipps umsetzen


Suche dir das aus, was dir am besten gefällt und integriere es in deinem Alltag. Wichtig ist, dass dir die Sache Spaß macht und du nicht deinen inneren Schweinhund überwinden musst. Egal was es ist, was dir gut tut, nimm dir deine kleine Auszeit. Versuche deine Pausen nun in deinen Alltag zu integrieren und eine Routine entstehen zu lassen. Bis sich diese eingespielt hat, dauert es ein paar Wochen. Wenn du dir z.B vornimmst jeden Tag eine Runde spazieren zu gehen, braucht es ca 21-60 Tage, bis sich deine Routine automatisiert, wie dein morgendliches Zähne putzen. Du solltest kein Druck oder schlechtes Gewissen haben, wenn es mal nicht geklappt hat mit deiner Auszeit, einfach annehmen was ist und sich auf den nächsten Spaziergang freuen.


Ganz wichtig!


Bitte nicht erst anfangen mit der Selbstfürsorge, wenn die Nerven schon blank liegen. Plane unbedingt vorher schon regelmäßig Zeiten für dich ein und schauen was du brauchst. Manchmal reicht es schon ein Glas Wasser zu trinken und was nährendes zu essen. Nicht nur Kinder haben Bedürfnisse, Mamas und Papas auch!

Denn wenn du dich gut um dich kümmerst und im Gleichgewicht bist, kannst du dich auch gut um andere kümmern! In diesem Sinne lass es dir gut gehen, ohne schlechtes Gewissen.


Nachtrag

Während ich an diesem Artikel schreibe sind meine beiden Jungs nicht da und ich denke, "Wunderbar, Zeit zum Arbeiten. Nutze dieses kurze Zeitfenster um den Beitrag endlich fertig zu schreiben".

Der Tag hatte es schon in sich. Das Homeschooling, Einkaufen, Haushalt und zwischendurch noch Emails beantworten, Ablage machen, arbeiten gehen, fordert gerade viel von uns Eltern, mal gibt es Tage da läuft es besser und schneller für alle Beteiligten. An anderen Tagen dauert alles etwas länger und genau so ein Tag war heute.

Plötzlich kommt mir ein Gedanke:" Ich schreibe hier so toll von Selbstfürsorge, habe aber heute noch keine wirklich Fürsorge für mich betrieben."

Ups, gar nicht gut... ich fühle mich müde und auch wenn die Wörter gerade nur so aus meinen Fingern fliesen, werde ich mir JETZT ein Pause gönnen und genau das Leben, was ich hier schreibe. Dann dauert es eben etwas länger bis der Beitrag veröffentlicht wird. Ein befreiendes Gefühl keimt in mir auf!


Schreib mir gerne in den Kommentaren, wie es dir so geht mit dem Thema Selbstfürsorge. Praktizierst du sie schon oder wird dir gerade erst bewusst, dass das überhaupt sein darf?



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